Nachfolgend ein kleiner Überblick über vergangene Veranstaltungen, Presse-Veröffentlichungen und Meinungen unserer (ehemaliger) Mitglieder und Partnern.
Ein Store-Check, spannende Vorträge und konstruktive Diskussionen. Das Frühjahrs-Meeting hinterlässt viele spannende Eindrücke. Die Mitglieder trafen sich vom 19. - 20. Februar in München.
Das Frühjahrs-Meeting 2020 startete wieder mit einem Store Check. Es wurde der 1.500 qm² große EDEKA Markt des Kaufmanns Florian van Dungen in der HOFSTATT in München besucht. Eröffnet wurde die Filiale Ende 2019 und hat 25 Mitarbeiter. Der Durchschnitts-Bon beträgt 12€. Die Besonderheiten sind eine Salatbar, eine Saftmaschine für Orangen und Granatapfel, ein Dry Age Schrank und eine Nutella-Maschine.
Am 20.02.20 wurden bei dem Meeting diverse Themen angesprochen, unter anderem von Oliver Schmitz. Mit seinen 24 Jahren Handelserfahrung teilte er sein Wissen zu dem Thema „Konsument. Konsum. Konsequenzen – Fakten, Trends und Thesen zur Zukunft des Handels“. Herausforderungen wie der Rückgang der Einkaufshäufigkeit und die sinkende Loyalität der Konsumenten, können in Chancen umgewandelt werden. Dabei gibt es zu den Konsequenzen fünf wesentliche Thesen: Customer Centric Retailing, Rething Retail, Phygital Retail, Branded Retail und Smart Retail. „Data will become the new oil”, ist hier das Stichwort.
Weiter durfte Circ Sören Ott sein Wissen zu den neuesten Ansätzen zur Shopper Aktivierung mit den Teilnehmern teilen. Der Kerngedanke dabei ist es, entlang der Customer Journey erfolgreich zu aktivieren und zu verkaufen. Shopper Aktivierung heißt heute:
- Ein bestmögliches Verständnis seiner Zielgruppen mit deren Werten und Motiven zu haben
- Bewusste und vor allem unbewusste Kategorie-Treiber und Barrieren inkl. Marken-Motiv-Link zu verstehen und
- Einen Aktivierungsansatz aktivieren und die Customer Journey zu optimieren
Als Vorstand und Partner der Nymphenburger Consult AG präsentiert Circ Sören Ott Limbic®. Es deckt auf, welche Emotionssysteme im Kopf des Konsumenten existieren. Mit Hilfe von Limbic® gelingt professionelles Touchpoint Management.
Referent Dimitri Knysch stellt cammio vor: „Begegne der Person hinter dem Lebenslauf“, so lautet das Motto, der sogenannten „Video recruitment experts“. Es gibt drei verschiedene Angebote: Stories, Interviews und Xpress Analytics.
- Bei Stories werden Kandidaten per Video angesprochen. Der zukünftige Arbeitsplatz wird aufgenommen und Aufgaben werden erklärt.
- Bei Interviews gibt es die zeitversetzte sowie die live Variante.
- Das KI-basierte Xpress Analytics Tool gibt, anhand einer linguistischen Analyse des Videointerviews, Einblicke in das Persönlichkeitsprofil der Kandidaten.
Außerdem wurde das Unternehmen Smint.io vorgestellt. Es zeigt wie Einsparungspotenzial innerhalb des eigenen Unternehmens funktioniert. Eine Cloud-basierte Idee, die keine Software Installation benötigt und immer und überall mit Webbrowser nutzbar ist. Zu den Funktionen gehören die Verwaltung von Lizenznehmer, das Reporting mit Kostenstellenzuordnung und an die Anpassung an die eigene Corporate Identity.
GermanRetailLab Frühjahrs-Meeting 2020
Der erste Punkt der Agenda: Ein Store-Check mitten in Berlin
Dieser erfolgte in einer bundesweit bekannten Textil-Einzelhandels-Kette. Entworfen von Prof. Gottfried Böhm, dem einzigen Deutschen, der den Pritzker-Preis, den Architektur- „Nobelpreis“ gewonnen hat. Eröffnet im Jahr 1956 mit einer Verkaufsfläche von 16.834 m² und insgesamt 450 Mitarbeitern. Oben eng gerafft, dann fällt es immer weiter auseinander. Die Falten über den Bürgersteigen bilden weit geschwungene Glasdächer. Die Elemente des in Berlin stehenden Weltstadthauses Peek & Cloppenburg ergeben ein kunstvolles Spiel.
Mobilität in der digitalen Zukunft, Blockchain im Handel und Retail Experiences
Digitalisierung ist das Stichwort der Vorträge von Prof. Dr. Rüdiger Grube, Jens-Peter Labus und Mathias Sander.
Um Problemen wie verstopften Autwende vor. Bei der „On-Demand-Mobilität“ kann ein autonom fahrendes und emissionsfreies Fahrzeug vom Verbraucher bestellt undobahnen, schlechten Infrastrukturen oder verspäteten Zügen und Flugzeugen entgegenzuwirken, sieht Prof. Dr. Rüdiger Grube eine nachhaltige Verkehrs ohne Wartezeiten zwischen den Verkehrsmitteln genutzt werden. Das Motto: „Benutzen statt Besitzen!“
„Vertrauen ist gut, Transparenz ist besser“, so lautet das neue Sprichwort. Nach Jens-Peter Labus kann mithilfe der Blockchain Vertrauen im Internet aufgebaut werden. Ein Anwendungsbeispiel aus dem Handel von Walmart: Mit der Blockchain-Lösung MediLedger will der Einzelhandelskonzern die Verifizierung von Arzneimitteln ermöglichen.
Mathias Sander erzählt in seinem Vortrag von dem sogenannten „Retailtainment“. In einer zunehmend digitalisierten Welt muss der Retail echte physische Erlebnisse schaffen. Die Währung um die es sich handelt, ist die Zeit der Kunden und nicht mehr deren Geld mit dem Maßstab Erlebnis/qm. Trends des Einzelhandels sind Inszenierung, Manufakturen und Concept Stores.
Denkfabriken
Nach dem erfolgreichen Start der ersten Denkfabrik „GARTEN“ unter der Leitung von Hans-Jürgen Kendziora soll Anfang 2020 eine weitere Denkfabrik namens LIFESTYLE oder FASHION&SPORTS in Kooperation mit dem Österreichischem Handelsverband ins Leben gerufen werden. Da schon bereits mehr als zehn externe Handels-Manager an der ersten Denkfabrik teilgenommen haben, soll nun auch das GRL für weitere Interessenten, vor allem Hersteller und Industriepartner, geöffnet werden, um Synergien zu nutzen.
GermanRetailLab Herbst-Meeting 2019
„Der Handel wird gerade neu vermessen“: Mit diesen Worten eröffnete Ende Februar der Geschäftsführer des Handelsverbandes Österreich, Rainer Will, seinen Vortrag anlässlich des Frühjahrs-Meeting vom GermanRetailLab – denn die Mitglieder trafen sich diesmal im Hotel TOPAZZ mitten im Herzen von Wien.
Angesichts des massiven digitalen Handels sollen sich laut Will größere und kleinere, digitale und stationäre Marktplayer viel mehr auf „Connected Retail“ und „M-Commerce“ fokussieren, um in Zukunft auf dem Vormarsch zu bleiben. „Nur in Österreich werden tatsächlich über 600 Millionen Euro für Onlinekäufe über Smartphone ausgegeben“, zeigten die Statistiken. Egal ob digital oder analog – auf den Faktor „Mensch“ legte Will jedoch ganz viel Wert: „Der Mensch muss im Mittelpunkt des Treibens bleiben, auch in der virtuellen Realität“.
Um Menschen und Kundenpräferenzen ging es auch im Impulsvortrag von Dr. Robert Poschacher, GRL-Vorstandsmitglied und Bereichsverantwortlicher Produktmanagement und Kundenentwicklung bei der Bio-Marke „Alnatura“. Für ihn drehte sich alles um das Wort „Einfachheit“. „In den nächsten Jahren werden wir vorranging um Vereinfachung bemüht sein. Die Unternehmen tendieren dazu, alles zu verkomplizieren – auch im Leben.“ Darin ist der Fehler zu suchen, der Unternehmen zum Scheitern führt. Der Kunde wolle aber viel mehr: ein gutes Sortiment zum fairen Preis in guter Qualität, am besten von freundlichen Mitarbeitern präsentiert. Alles soll möglichst perfekt sein, in einer Welt, die alles außer perfekt ist. Poschachers Vorschlag: Unternehmen sollten die einfachen Dinge wieder gut machen können! Von Künstlicher Intelligenz bis hin zu modernen Store-Konzepten: Technologie soll Dinge vereinfachen, um Kunden wieder in den stationären Handel zurückzubringen. Beide Vorträge trafen den „Nerv“ der anwesenden GRL-Mitglieder und es folgte ein anregender Austausch zwischen Österreich und Deutschland, der auch im Nachgang des Meetings weiter fort gesetzt werden soll.
Das GermanRetailLab bleibt mit drei branchenspezifischen Arbeitskreisen, den sogenannten „Denkfabriken“, auf der Suche nach modernen Konzepten und Sichtweisen, die die Weichen für die Zukunft des Handels stellen sollen. Im Frühjahrs-Meeting wurden außerdem die ersten Ergebnisse von der GARTEN-Denkfabrik präsentiert. Unter der Leitung der führenden Köpfe des GRL werden bald auch die anderen zwei, FOOD und SPORTS&FASHION, an den Start gehen.
Nicht nur neue Ideen und Konzepte, sondern auch sechs weitere Mitglieder wurden dieses Jahr im GRL-Kreis begrüßt: Karl-Heinz Dautz (Interim-Manager), Jens-Peter Labus (Media-Saturn Deutschland GmbH), Martina Mensing-Meckelburg (Verband deutscher Garten-Center), Dr. Anika Völkel (Peek & Cloppenburg KG), Johannes Welsch (DHG Vertriebs- & Consultinggesellschaft mbH) und Thomas Zechner (MARKANT Österreich GmbH). Der Verein umfasst somit aktuell 29 Vollmitglieder und zwei Fördermitglieder. Während sich die branchenspezifischen Denkfabriken in den nächsten Monaten zu kleineren Arbeitssitzungen treffen werden, findet das nächste GRL-Jahresmeeting im November in Berlin statt.
„Digitalisierung im Handel“ - das neue Buch von unserem Mitglied Prof. Dr. Marc Knoppe! (2018)
Laut dem GRL-Mitglied, Marc Knoppe zeigen die ersten Trends bereits, dass der stationäre Handel wieder stärker wächst und der Kunde immer noch die kompetente, menschliche Beratung sucht. In vielen Bereichen wie z.B. Call Centern werden Roboter zwar höchstwahrscheinlich einen wesentlichen Teil der Arbeit übernehmen, den Menschen werden sie jedoch nur sehr schwer ersetzen können. Mittlerweile gibt es unzählige Wege und Mittel, wie dieser Wandel eingeläutet werden kann. Wo die Versuche bis jetzt gescheitert sind, erklärt Marc Knoppe mit klaren Worten:
„Viele Unternehmen haben Geld für Technologien verbrannt – ohne ein strategisches Konzept zu haben. Die Strategie und das Konzept stehen über der Digitalisierung. Unternehmen hätten sich mehr mit strategischen Fragen und deren Planung auseinandersetzen sollen, um Misserfolge zu vermeiden.“
Dabei macht es für Handelsunternehmen nicht mehr so viel Sinn, zwischen Online und Offline zu unterscheiden: Eine Online-Präsenz ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Umso wichtiger sei laut Knoppe die Unternehmensstrategie, die beide Bereiche effizient miteinander verbinden sollte. Doch, wie sieht eine gut konzipierte Omni-Channel-Strategie 2019 aus? Und welche Wertschöpfungsstufen sind noch zu optimieren?
„Nicht die Wertschöpfungsstufen sind zu optimieren, sondern die Unternehmensphilosophie hat sich zu verändern! Der Kunde, das Kundenerlebnis, der Nutzen des Kunden muss in den Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns gerückt werden. Dann ergeben sich auch die Optimierungspotentiale auf den Wertschöpfungsstufen. Denn – nicht vergessen – Kunden bezahlen nur, wenn es einen persönlichen Mehrwert gibt.“
Also werden Roboter tatsächlich nie Menschen ersetzen können. Denn, „der Charme der Digitalisierung liege insbesondere in der Steigerung der Verantwortung und Kompetenz der Mitarbeiter, ebenso in der Fokussierung auf Beratung und Verkauf, statt auf das Füllen von Regalen bei gleichzeitiger Kundenbindung und Servicesteigerung.“ Doch, was macht den Menschen im Vergleich zu Robotern zum besseren Verkäufer?
„In einem Wort: Gefühle! Wir sind soziale Wesen und benötigen den Kontakt, die Kommunikation, die menschliche Nähe, um uns weiterzuentwickeln.“
Genau zum Thema „Künstliche Intelligenz als Arbeitsfresser“ zeigt eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass schon im Jahr 2025 Maschinen 52 Prozent aller Arbeitsstunden erledigen werden. Das stelle für Knoppe jedoch keine große Gefahr für die Menschen dar.
„Wenn ich mir aktuell ansehe wieviel Mehraufwand durch die Digitalisierung entsteht, welche Komplexität und Fehler dabei entstehen, schlecht digitalisierte Prozesse das x-fache an Zeit benötigen im Vergleich zu analogen Prozessen, sehe ich nicht das uns die Arbeit ausgeht. Bedenken habe ich eher, dass wir uns nicht mehr mit den wesentlichen Dingen beschäftigen, sondern mehr und mehr selbst verwalten.“
So ist Prof. Knoppe der Überzeugung, dass Digitalisierung nur Sinn macht, wenn sie am Ende zum Nutzen der Menschheit, zur Verbesserung des Lebensstandards und zur Zeitgewinnung führt. In diesem Sinne: Lange lebe der Mensch!
Kundenerlebnis, der Schlüssel zum Erfolg
„Innovationen finden durch Vereinfachungen im Leben des Kunden statt“, betonte GRL-Mitglieder Prof. Dr. Marc Knoppe in seinem Vortrag und veranschaulichte, was Digitalisierung für den Handel bedeutet. Den Zeitdruck und die Effizienz, die Kundenbeziehungen heutzutage prägen, seien besonders mit der Steigerung der Verantwortung und Kompetenz der Mitarbeiter zu begegnen. Die Bedürfnisse der Kunden haben sich massiv geändert: Da waren sich die GRL-Mitglieder einig. Während Knoppe viel Wert auf eine kompetente Beratung legte, konzentrierte sich Nicole Hanisch vom Rheingold-Institut viel mehr auf das sinnliche Erleben, das die Kaufexperience darstellt. In ihrem Impulsvertrag erklärte die Geschäftsführerin, dass Marken von einer Mischung aus Inspiration und Vertrautheit in Zeiten digitaler App-Solutismus profitieren könnten. Strategisches Ziel für den Handel sei daher die Erhöhung der Verfassungskompetenz: „Neben rationalen Aspekten wie Nähe und Preis, sucht der Shopper ein emotionales Stimmungsversprechen“, erklärte Hanisch.
GermanRetailLab schafft Innovationskultur
Vom stationären Handel wird eine gut konzipierte Online-Präsenz gefordert. Aufgrund des Mangels an Know-How von digitalen Kompetenzen stellt diese aktuell eine große Herausforderung dar. So bot das GermanRetailLab 2018 auch eine Bühne für vielversprechende Start-Ups: Beim Herbst-Meeting präsentierten die Entwickler Bastian Müller und Sirick Wohlers ihre Marketing-Plattform „socialPALS“. Durch die Plattform sollen Marken und unabhängige Händler in Verbindung gesetzt werden, sodass die ersten den lokalen Absatz ihrer Produkte bei kleineren Händlern stärken und die zweiten durch digitale einfach umgesetzte Kampagnen ihre Verkäufe steigen können. Das GermanRetailLab bleibt auf der Suche nach neuen Lösungen und Sichtweisen, die die Weichen für die Zukunft des Handels stellen. Seit Jahren bereiteten sich die Mitglieder in Projektgruppen auf den Wandel vor – die Ergebnisse wurden bereits aktiv umgesetzt. Um durch den Austausch zwischen Branchenexperten neue Geschäftskonzepte zu entwickeln, entstehen künftig beim GRL drei branchenspezifische Arbeitskreise, sogenannte „Denkfabriken“.
Garten, Food und Fashion&Sports: Unter der Leitung von den führenden Köpfen des GRL werden sich Mitglieder und externe Handelsmanager in Workshops und Meetings mit den Chancen der jeweiligen Branche intensiv beschäftigen und gemeinsam proaktive Programme zur Umsetzung der digitalen Herausforderungen entwickeln.
Bereits ab nächstem Jahr sollen aus den Denkfabriken heraus konkrete Arbeitsaufträge an Nachwuchsführungskräfte vergeben werden. Jüngere Generationen sollen sich künftig anhand von zuverlässigen Unternehmensdaten und Statistiken ausprobieren und durch den Austausch mit erfahreneren Handelsexperten moderne digitale Lösungen konzipieren. Auch in diesem Fall frei nach dem Motto: „Try fast, fail fast und adjust even faster“. Das nächste GRL-Meeting findet am 20. und 21. Februar in Wien statt, bei dem u.a. das Präsidium des Österreichischen Handelsverbands zu Gast sein wird und das neue Brief- und Paketverteilerzentrum besichtigt werden. Es bleibt spannend.
Spannende Einblicke hinter die Kulissen des Hamburger Traditionshauses ALSTERHAUS durch Geschäftsführer Timo Weber:
2018: Interview mit GRL-Mitglied Thorsten Schmitz
"Die Grenzen zwischen stationärem und Online-Handel sind verschwunden": Davon ist der GRL-Vorstandsmitglied Thorsten Schmitz überzeugt. Dass auch die Händler diese Tatsache erkennen und akzeptieren, sei ein anderes Thema. Genau darin besteht seiner Meinung nach die Aufgabe des GermanRetailLab: "Wir wollen neue Chancen für den Handel und praktikable Wege zur Digitalisierung aufzeigen."
Was verbindet Sie mit dem Einzelhandel?
Mein gesamtes Berufsleben und eine Unternehmensgründung. Beides hat mich davon überzeugt: Retail ist die lebendigste Branche der Welt!
Wie begann Ihr Weg zum GermanRetailLab – oder besser gesagt: Was bedeutet GRL für Sie?
Schon die Idee von einer Plattform, die über die Chancen im Handel und die Entwicklungsmöglichkeiten der Branche berichtet, hat mich direkt begeistert. Wenn ich an das GermanRetailLab denke, stelle ich mir den Verein wie eine kleine Denkfabrik vor, die vor allem den Wissensaustausch zwischen jüngeren und älteren Generationen erlaubt und einfach umsetzbare Lösungen für die drängenden Zukunftsthemen der Branche entwickelt.
Als Verbraucher, was schätzen Sie mehr: Die Geschwindigkeit des Internets oder die persönliche Betreuung durch einen Mitarbeiter im Laden?
Es ist schwer, die Frage pauschal zu beantworten. Ich denke: Das hängt stark vom Produkt ab. Und auch von Gefühlen, die meine Kaufentscheidungen oft beeinflussen. Ein Beispiel dafür sind Marken, mit denen ich viele Emotionen verbinde: Sie kaufe ich gerne stationär und dabei lasse ich mich gerne von einem hoffentlich genauso emotionalen Verkäufer beraten.
Wie kann GermanRetailLab den stationären Einzelhandel beim digitalen Wandel unterstützen?
Heute können wir mit Sicherheit behaupten, dass die Grenzen zwischen stationärem und Online-Handel verschwunden sind. Dass auch die Händler diese Tatsache erkennen und akzeptieren, ist ein anderes Thema. Genau darin besteht meiner Meinung nach die Aufgabe des GRL: Wir wollen neue Chancen für den Handel und praktikable Wege zur Digitalisierung aufzeigen. Obwohl das digitale Zeitalter schon längst angebrochen ist, stellen wir heute fest, dass eine komplette Vereinigung der digitalen und stationären Welt noch nicht stattgefunden hat. Alle Mitglieder sind sich einig: Dies werden Kunden bald nicht mehr akzeptieren.
Unternehmen werden somit vor eine große Herausforderung gestellt: Sie sollen es schaffen, ihren Kunden ein wirklich nahtloses und intuitives Einkaufserlebnis zu bieten. Also, eine innovative "seamless commerce experience“, die über alle Kanäle hinweg die Bedürfnisse des Verbrauchers befriedigen kann. Das Wort Kundenzufriedenheit ist beim GermanRetailLab mehr als ein Wort. Es ist vielmehr ein Credo, dem wir uns gewidmet haben, indem wir neue Strategien entwickeln und neue Wege auftun, die zu moderneren und effizienteren Einkaufs- und Informationsprozessen führen sollen.
Sind künftige Händler-Generationen auf die digitale Herausforderung wirklich gut vorbereitet? Die neuen Generationen, die jetzt in Führungspositionen ankommen, bestehen aus jungen Unternehmern, die schon als Kleinkinder mit digitalen Medien aufwuchsen. Nichtsdestotrotz werden oft die Notwendigkeit und die Geschwindigkeit der digitalen Entwicklung sowohl von den Jüngeren als auch von den Älteren unterschätzt oder sogar verkannt. Außerdem spielen Konflikte im Generationswechsel und ein fehlendes Budget für eine erfolgreiche Umsetzung von modernen digitalen Strategien eine wichtige Rolle. Ob künftige Generationen dann gut vorbereitet sind? Leider nur teilweise.
Vielleicht genau für die Jüngeren, die sich erstmalig mit den Herausforderungen der Handelsbranche auseinandersetzen: Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Handelspraxis? Die Eröffnung jeder einzelnen neuen Filiale und der Aufbau von immer neuen Teams: Das war der Lohn aller Anstrengungen – selbstverständlich gekrönt von einer gemeinsamen Feier!
2018: Interview mit GRL-Mitglied Dr. Robert Poschacher
Dr. Robert Poschacher im Interview über Kundennähe, Fairness und digitalen Wandel – alles Themen, mit denen sich auch das GermanRetailLab täglich beschäftigt. Der Bereichsverantwortliche Produktmanagement bei Alnatura, Robert Poschacher, ist erst vor kurzem zum Vorstandsmitglied ernannt worden.
Was verbindet Sie mit dem Einzelhandel?
Der Einzelhandel ist die direkte Verbindung zum Kunden und diese Nähe hat mich seit jeher fasziniert. Schon als Student habe ich gerne im Einzelhandel gearbeitet: Ich half an der Kasse und im Lager, verräumte Ware oder machte Inventur. Die Produkte, die Kunden, die Dynamik – das fasziniert mich am Handel.
Wie begann Ihr Weg zum GermanRetailLab – oder besser gesagt: Was bedeutet GRL für Sie?
GermanRetailLab ist für mich ein Ort, an dem wertvolle Begegnungen entstehen und wo der Dialog niemals endet. Ich freue mich auf jedes Treffen, denn ich gehe stets bereichert wieder nach Hause. Tolle Persönlichkeiten, hochinteressante Vorträge und viel Inspiration - das ist für mich das GRL gepaart mit dem klaren Bekenntnis, den Nachwuchs im Handel zu fördern.
Als Verbraucher, was schätzen Sie mehr: Die Geschwindigkeit des Internets oder die persönliche Betreuung durch einen Mitarbeiter im Laden?
Ich persönlich liebe es, den täglichen Einkauf im stationären Handel zu machen. Die Produkte und die Menschen vor Ort sind für mich immer wieder ein Erlebnis. Trotzdem kaufe ich einiges auch im Internet ein, z.B. Bücher. Was alles auf Knopfdruck verfügbar ist und wie schnell es dann zugestellt wird – das ist aus Kundensicht schon sehr faszinierend.
Wie kann das GermanRetailLab den stationären Einzelhandel beim digitalen Wandel unterstützen?
Das GRL kann durch Case Studies, das Aufzeigen von Trends und den Dialog mit allen Branchen einiges dazu beitragen, dass der stationäre Handel bei der Digitalisierung gut vorankommt.
Sind künftige Händler-Generationen auf die digitale Herausforderung wirklich gut vorbereitet?
Das Bild ist je nach Branche und Unternehmen sehr differenziert. Und vergessen wir nicht: Der digitale Branchenprimus Amazon steigt umgekehrt auch in den stationären Handel ein, wie der Kauf von Whole Foods zeigt. Die Basisleistungen, nämlich Kundennähe, gute Sortimente und faire Preise, gelten nämlich stationär wie digital.
Vielleicht für die Jüngeren, die sich erstmalig mit den Herausforderungen der Handelsbranche auseinandersetzen: Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Handelspraxis?
Nun, es gab viele schöne Erlebnisse. Eines der schönsten war wahrscheinlich, als ich nach langer interner Diskussion ein konkretes Produkt gemeinsam mit meinem engagierten Team auf den Markt brachte, dies sofort ein Top-Seller wurde und ich am Regal eine junge Dame sah, die sagte: „Endlich gibt es das. Eine super Idee, da hat sich jemand was dabei gedacht!“
2018: Interview mit Gründungsmitglied Rolf Karges
Wer sind wir und wo wollen wir hin? Das 2014 gegründete GermanRetailLab bedeutet für Mitgründer Rolf Karges eine etablierte Institution des Handels, in der Wissenschaftler, Handelsmanager und Berater einen kollegialen Austausch pflegen. Letztendlich ist es für ihn ein Ort der Begegnung. Hier werden Entwicklungen vorhergesehen und analysiert, die nicht nur für den Handel, sondern auch für andere Branchen von Bedeutung werden können.
Was verbindet Sie mit dem Einzelhandel?
Ich bin im Einzelhandel aufgewachsen. Meine Eltern hatten ein Schuh- und Lederwarengeschäft. Der eine Onkel einen Edeka Aktivmarkt, der andere ein Haushaltswarengeschäft. Da ging es in der Familie oft um nichts anderes als Ware auspacken, Preisauszeichnung und Kunden – die netten Kunden und die weniger netten. Somit war es naheliegend, selbst auch in den Handel zu gehen. Mein Studium habe ich als Werkstudent bei Globus SB-Warenhaus finanziert, später folgte ein Traineeprogramm bei der Karstadt AG, dann übernahm ich eine Führungsfunktion bei der ASKO Deutsche Kaufhaus AG. Als Unternehmensberater habe ich dann später vorwiegend den Handel beraten.
Was hat Sie zur (Mit)Gründung des GermanRetailLab geführt?
Prof. Dr. Thomas Vogler und ich saßen vor einigen Jahren in meinem Büro zusammen und machten eine Bestandsaufnahme der Branche – auch mit Blick auf die internationalen Märkte. Unser Fazit: Wir haben hervorragende Unternehmerpersönlichkeiten, gut geführte Unternehmen, ausgezeichnete Mitarbeiter – aber alles ist in die Jahre gekommen. Außerdem stellen wir fest, dass es viele junge Leute mit guten Ideen gibt, die in den etablierten Handelsstrukturen nicht zum Zuge kommen. „Wir müssen also über unseren Schatten springen“, war unsere Überzeugung. Wir wollten junge kreative Menschen mit erfahrenen Fachleuten aus dem Handel zusammenbringen: Mit diesem Ziel haben wir das GermanRetailLab gegründet – auch um das Image des Handels insgesamt verbessern, weil der Handel uns am Herzen liegt.
Wie begann Ihr Weg mit dem GermanRetailLab – oder besser gesagt: Was bedeutet GRL für Sie?
Das GermanRetailLab ist mittlerweile eine etablierte Institution des Handels, in der Wissenschaftler, Handelsmanager und Berater einen kollegialen Austausch pflegen. Sie hören sich gegenseitig zu und tauschen sich über Entwicklungen aus, die nicht nur für den Handel, sondern auch für andere Branchen von Bedeutung werden können. Von jungen Startups bis hin zu Vertretern großer Unternehmen: Zu jeder unserer Veranstaltungen laden wir Gäste ein, die den Handel mit innovativen Ideen beeinflussen und nach vorne bringen. Für mich bedeutet GRL letztendlich einen ergebnisoffenen Diskurs über das, was die Branche bewegt.
Als Verbraucher, was schätzen Sie mehr: Die Geschwindigkeit des Internets oder die persönliche Betreuung durch einen Mitarbeiter im Laden?
Beides gleichermaßen.
Also, Sie unterscheiden mittlerweile gar nicht mehr zwischen Offline und Online?
Für mich gibt es nur einen Handel, der all meine Wünsche auf beiden Kanälen gleichzeitig erfüllt. Ich kaufe gerne schnell übers Internet ein; nach wie vor schätze ich aber die schöne und manchmal verführerische Atmosphäre eines gut sortierten Ladens mit freundlichen und kompetenten Mitarbeitern. Gelegentlich ist der Einkaufsbummel, das Flanieren, das Anschauen und Ausprobieren ja sogar selbst das Ziel.
Wie kann das GermanRetailLab den stationären Einzelhandel beim digitalen Wandel unterstützen?
Wir erarbeiten zurzeit Wege, wie wir den Verbraucher schlechthin zu unserem persönlichen Stammkunden machen können. Das setzt natürlich voraus, dass der Handel alle Kanäle bespielen kann – und zwar sowohl online mithilfe eines intuitiven Shops als auch offline durch die kompetente Beratung durch Mitarbeiter vor Ort.
Sind künftige Händler-Generationen auf die digitale Herausforderung wirklich gut vorbereitet?
Künftige Händler-Generationen bestimmt! Die Frage ist doch eher, ob die gegenwärtigen Verantwortlichen des Handels dazu bereit und in der Lage sind, die Digitalisierung voran zu treiben. Das kann man durchaus bezweifeln. Der Handel war in der Vergangenheit zu zurückhaltend darin, neue technologische Entwicklungen zu testen. Unternehmen nutzen zum Beispiel heute nach wie vor Software, die teilweise in den Achtzigerjahren programmiert wurde. Oft sogar in unterschiedlichen Unternehmensbereichen für die gleiche Datenverarbeitung. Zudem ist der Handel viel zu lange ignorant gegenüber neuen Entwicklungen und immer zu spät dran.
Deswegen setzen große und kleine Unternehmen immer häufiger auf die Zusammenarbeit mit jungen Startups, um die Digitalisierung zu meistern?
Ja, die Startups sind nicht nur kreativ, sondern auch noch die Early-Mover, die neue technologische Möglichkeiten einfach in die Hand nehmen und dadurch dem klassischen Einzelhandel immer mehr die Butter vom Brot nehmen.
Heißt das, dass der deutsche Einzelhandel die Marktmacht von Startups und Online-Konkurrenten bisher unterschätzt hat?
Eine Gefahr besteht vielmehr darin, dass sich immer mehr branchenfremde Bereiche in die Handelslandschaft begeben. Man muss sich nur mal daran erinnern, wie lange der Handel sich damit beschäftigt hat, Amazon abzusprechen, ein Handelsunternehmen zu sein. Derweil hat der Onlinehändler fleißig und unbeirrt ein neues Geschäftsmodell entwickelt, aus dem eine ganze neue Generation von Kaufleuten und Händlern entstanden ist.
Vielleicht für die Jüngeren, die sich erstmalig mit den Herausforderungen der Handelsbranche auseinandersetzen: Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Handelspraxis?
Eine besondere Erfahrung war natürlich der Mauerfall. Danach lag eine Expansion vor uns, die vorher niemand für möglich gehalten hatte. Aus ehemaligen Schweineställen wurden teilweise Baumärkte und aus alten Lagerhallen SB-Warenhäuser. War beides nicht vorhanden, hat man einfach Zelte aufgebaut. Das war Marktbearbeitung im besten Sinne.
2018: Interview mit unserem Vorsitzenden Prof. Dr. Thomas Vogler
Das 2014 gegründete GermanRetailLab hat sich besonders den Wissensaustausch zwischen Experten und Nachwuchsführungskräften zum Ziel gesetzt. Dafür wurde eine Plattform konzipiert, die Branchenkennern und In teressierten neue Impulse und Anregungen, aber auch einen Raum für konstruktive Diskussionen bieten will. Um auf der GRL‐Website das neue GRL‐Profil weiter zu schärfen, sollen klare Botschaften positioniert werden.
Ganz nach dem Motto: „Wer sind wir? Wo wollen wir hin?“
Heute erklärt der Vorstandsvorsitzende des Vereins und Lebensmittelhandel-Experte Prof. Dr. Thomas Vogler, was das GermanRetailLab für ihn bedeutet.
Was verbindet Sie mit dem Einzelhandel?
Vogler: Ich bin als Kind in einem „EDEKA-Haushalt“ aufgewachsen. Meine Eltern haben Supermärkte in München betrieben. Auch meine Frau ist ein „EDEKA-Kind“. Für mich ist der Handel Heimat!
Was hat Sie zur (Mit)Gründung des GermanRetailLab geführt?
Vogler: Ich saß mit Rolf Karges zusammen und wir philosophierten über die zukünftigen Herausforderungen im Handel. Daraus entstand die Idee, unsere Netzwerke zu aktivieren, um gemeinsam die geballte Handelserfahrung einzusetzen und gemeinsam mit jungen Nachwuchskräften nach Lösungen für diese Herausforderungen der Branche zu suchen.
Wie begann Ihr Weg im / mit dem GermanRetailLab – oder besser gesagt: Was bedeutet das GRL für Sie?
Vogler: GRL bedeutet für mich, gemeinsam mit engagierten Kollegen für zwei Tage aus dem Tagesgeschäft auszusteigen und an innovativen Ideen zu arbeiten, die wir dann wieder in unser Tagesgeschäft einfließen lassen können.
Als Verbraucher, was schätzen Sie mehr: Die Geschwindigkeit des Internets oder die persönliche Betreuung durch einen Mitarbeiter im Laden?
Vogler: Das hängt immer vom Kaufanlass ab. Wenn ich ein ganz bestimmtes Produkt suche und genau weiß, was ich möchte, bevorzuge ich das Internet. Wenn ich Inspiration und Beratung möchte, ist der stationäre Handel mein Favorit. Mit dieser Einstellung bin ich sicher nicht alleine. Das bedeutet, dass beide Kanäle für die Verbraucher wichtig sind und erfolgreiche Händler auch im Netz präsent sein müssen.
Wie kann das GermanRetailLab den stationären Einzelhandel beim digitalen Wandel unterstützen?
Vogler: Das GRL kann Überzeugungsarbeit dafür leisten, dass beide Kanäle, der stationäre Laden und der Online-Shop, gleich wichtig sind. Dabei hat sich das GRL zum Ziel gesetzt, den Händlern in Projekten Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie Ihre Transformation zum „seamless commerce“ bewältigen können.
Sind künftige Händler-Generationen auf die digitale Herausforderung wirklich gut vorbereitet?
Vogler: Große Filialisten sicher besser als kleine Einzelkämpfer. Das Problem ist weniger die persönliche Kompetenz der Händler, als vielmehr die Kompetenz der jeweiligen Organisationen. Ich persönlich sehe hier Kooperationen und Verbundgruppen in den verschiedenen Branchen in der Pflicht, als Dachorganisationen die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung ihrer Mitglieder zu schaffen. Da gibt es momentan himmelweite Unterschiede bei den einzelnen Verbundgruppen.
Vielleicht für die Jüngeren, die sich erstmalig mit den Herausforderungen der Handelsbranche auseinandersetzen: Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Handelspraxis?
Vogler: Da gibt es nicht ein einzelnes Erlebnis. Dadurch, dass täglich rund 1000 Kunden in unsere Läden kamen und wir etwa 40 Mitarbeiter gleichzeitig im Einsatz hatten, war man als Führungskraft täglich mit den vielen Facetten des Handels konfrontiert. Man kann den Tag nie planen und muss immer auf die unterschiedlichen Herausforderungen reagieren. In einem solchen Umfeld dennoch langfristige Ziele zu verfolgen und zu erreichen befriedigt ungemein – das ist gelebter Handel!
Ende Februar trafen sich die Mitglieder des GermanRetailLab (GRL) zum Frühjahrs-Meeting in Frankfurt am Main, um das übergreifende Thema Digitalisierung im Spannungsfeld zwischen stationärem Handel und Mobilität zu betrachten: Worauf legen Kunden in Zukunft besonderen Wert? Welche Store-Konzepte unterstützen dieses individuelle Einkaufsverhalten? Was muss der stationäre Handel tun, um für den Kunden attraktiv zu bleiben, damit der Kunde nicht nur online einkaufen geht?
Das Thema nahm zuerst Dr. Marc Knuff unter die Lupe. Seit 2007 analysiert er beim Marktforschungsunternehmen GfK, wie sich das Shopping-Verhalten in den unterschiedlichen Branchen entwickelt. Fakt ist: Das steigende Wirtschaftswachstum sorgt in Deutschland für Optimismus. Die Deutschen sparen weniger und konsumieren mehr. Das geschieht aber vorwiegend Online. Vor allem im Nonfood-Bereich. Die Statistiken, die Knuff den Mitgliedern präsentierte, deuten auf ein progressives Wachstum der Online-Einkäufe, die aber dem Offline-Segment immer mehr Kunden rauben. Ladengeschäfte leeren sich, der Offline-Handel verzeichnet Verluste und Verbraucher finden das Shopping am Samstagnachmittag immer unattraktiver. Überleben wird nur der Händler, der innovative Omnichanel-Strategien entwickelt und sie entsprechend intelligent umsetzt. Ferner rief Knuff dazu auf, sich auf zielgruppenorientierte Sortimente zu spezialisieren. Die GfK-Analysen zeigen ein bis dato weitgehend unbekanntes Szenario: Die Gruppe der älteren Berufstätigen, die sogenannten Babyboomer, die mit Beginn der 1980er Jahre die Bühne der Arbeitswelt betreten haben, wächst immer mehr. Von nun an wird sich der Handel, laut Knuff, mit den Bedürfnissen der Silver Professionals, die jedes Jahr später in die Rentenphase eintreten, auseinandersetzen müssen.
Beim Treffen Ende Februar haben die Mitglieder ein neues Forschungsfeld aufgetan: Relevante Trends im digitalen Handel zu erkennen und Wünsche bzw. Bedürfnisse der Online-Shopper richtig zu interpretieren. Diesem Thema werden sich ab sofort Dr. Alexander Frech, Senior Vice President der Österreichischen Post AG, und Digital-Experte Daniel Ohr mit einem neuen Arbeitskreis „Digitalisierung/Big Data“ widmen. Künftig werden sich GRL-Mitglieder in diesem Forum anhand von zuverlässigen Unternehmensdaten und Statistiken über moderne digitale Lösungen austauschen können. Von Künstlicher Intelligenz bis hin zu modernen Store-Konzepten, die Kunden wieder in den stationären Handel zurückbringen sollen.
Auch Innenarchitekt Bernhard Braun weiß, wie man eine Brücke zwischen Online- und Offline-Handel schlagen kann. Seine Lösung: Moderne Store-Konzepte, die sich viel mehr mit den Bedürfnissen einer neuen anspruchsvolleren Kundschaft beschäftigen sollen. Nach dem Motto „be different – be relevant“. Wichtig ist hier zum Beispiel eine trendy Ladenbeleuchtung. Für ihn ein ganz wesentliches Element, um das Geschäft für die Kunden ins „richtige Licht“ zu rücken.
Im Laufe des Meetings wurden gleich drei neue Mitglieder im Verein begrüßt: Christian Appel (Vorstand Sagaflor AG), Dominik Brokelmann (CEO Brodos AG) und Vinzenz Kastner (Aufsichtsratsmitglied Kastner & Öhler AG). Das GRL umfasst somit aktuell 23 Vollmitglieder und fünf Fördermitglieder.
Impressionen vom Frühjahrs-Meeting in Frankfurt am Main:
Digitaler Wandel im Handel: Herbst-Meeting 2017 wirft einen Blick in die Zukunft
Anfang November fand das Herbst-Meeting des GermanRetailLab e.V. in Aschheim bei München statt. Die Mitglieder des Vereins fanden sich bei dieser Generalversammlung zusammen, um sich über die Zukunft des Handels auszutauschen. Dass die Digitalisierung drastische Auswirkungen auf die Entwicklung der Branche hat, ist längst keine Frage mehr – sondern eine Tatsache. Auf der Suche nach einem pragmatischen Zugang, widmeten sich die Teilnehmer Strategien, wie sich der stationäre Handel in einem zunehmend komplexen gesellschaftlichen System erfolgreich (neu) positionieren kann.
Im Zentrum allen gesellschaftlichen Wandels steht der Mensch. Zu verstehen, wie das menschliche Gehirn (besser) mit Komplexität umgeht, ist daher von entscheidender Bedeutung. In seinem Vortrag Künstliche Intelligenz – Geist aus Software hat Prof. Albrecht von Müller von der Parmenides Stiftung einen neuen Ansatz vorgestellt, der die zwei Welten von Mensch und Maschine miteinander verbinden könnte. Künstliche Intelligenz, so von Müller, könne das menschliche Gehirn nicht ersetzen, aber das menschliche Denken in seiner Komplexität unterstützen. Dazu müssten Informationen so aufbereitet werden, dass sie dem Denken des Gehirns entgegen kommen. Einen nachhaltigen Denkimpuls lieferte Müller den GRL-Mitgliedern mit seiner Feststellung, dass Erfolg nichts anderes bedeute als Bewirtschaftung von Erkenntnisvorsprung. Im Bereich des Handels könnten Data Visualisation und Sentiment Analysis künftig zum Einsatz gebracht werden, um Kunden aktiv mitdenken zu lassen. Ein Beispiel für die Funktionsweise ist die neue Balance App, die Gefühle und Feedbacks der User analysiert, um Depressionsschüben vorzubeugen. Kann der stationäre Handel damit aber den Kampf gegen das Internet gewinnen? In seinem Vortrag sah Dominik Brokelmann, Geschäftsführer der Brodos AG, den „vernetzten Laden“ als künftigen Sieger aus diesem Kampf der Kanäle hervorgehen. In seinem aktuellen Buch beschreibt Brokelmann dieses Store-Konzept als die perfekte Kombination aus E-Commerce und stationärem Handel, aus Digitalisierung und persönlicher customer experience.
Der Online Handel hat sich 2017 wieder einen sehr hohen Marktanteil gesichert – insgesamt wurde ein Umsatz in Höhe von 73 Milliarden Euro prognostiziert. Doch für Brokelmann reichen der schnelle Service und der „best price“, die große E-Commerce Unternehmen unschlagbar machen, nicht mehr: Der Kunde will vor allem Produkte mit allen Sinnen kaufen. Emotionen sind daher - wie bereits von Prof. von Müller erwähnt - ein wesentlicher Faktor für die Kaufentscheidungen der User. Der „vernetzte Laden“ macht aus dem heute klassischen „entweder – oder“ ein „sowohl - als auch“ und verbindet die Vorteile beider Kanäle miteinander. Beispiel Kiosk: Ein kleiner Warenbestand im Laden wird über ein digitales Terminal mit einem riesigen Online-Sortiment ergänzt. Vorteile für den Händler: Geringe Kapitalbindung und große Upselling-Potenziale.
Die Zukunft des Handels sei sehr komplex, dezentralisiert, fragmentiert, so Brokelmann. In der Vernetzung regionaler Händler liege die Lösung. Ziel seines Store-Konzepts ist es, das künftige Kundenverhalten gemeinsam aktiv zu entwickeln. Auch Rolf Karges, GRL-Vorstandsmitglied, sieht hier großen Handlungsbedarf. „Aktuell sind die großen Technologiekonzerne dabei, das Kundenverhalten auf den Onlinekanal zu prägen. Diese Konditionierung müssen wir durchbrechen und dafür sorgen, dass Google, Amazon und Co. den Handel nicht weiter vor sich her treiben.“
In seinem Vortrag Changing the way the world thinks liefert Andrej Nikonov von der Cognostics AG dafür das technologische Know-how und Handwerkszeug. „Künstliche Intelligenz und Machine Learning können dem stationären Handel einen entscheidenden Vorsprung verschaffen“, ist Prof. Vogler, Vorstandsvorsitzender des GRL, überzeugt. Was die Auswertung von Daten betreffe, so Vogler weiter, werden die maßgeblichen Insights bisher weder richtig verstanden, noch von den Entscheidern konsequent umgesetzt. "Dabei liegt hier ungeahntes Potenzial, das mit den Methoden des Machine Learnings gehoben werden könnte", meint Analyst Nikonov. Reinforcement Learning biete Lösungen für ein dynamisches Pricing und optimierte Kaufempfehlungen. Die Sentiment Analysis – die Cognostics AG arbeitet hier derzeit mit 80 Dimensionen! – eine verbesserte Auswertung der wertvollen Kunden Reviews. Letztlich helfe die gezielte Analyse von Daten dem Handel dabei, die Antwort auf die alles entscheidende Frage zu finden: Wem nützt was wann am meisten? Und es dann auch liefern zu können.
Auch bei Sascha Neubacher, Vorstand der DCI Database for Commerce and Industry AG, stehen harte Fakten im Fokus – gepaart mit vielen Emotionen. Laut Neubacher sind mangelhafte Produktdaten für erhebliche Umsatzverluste im Online-Shopping verantwortlich: 66 Prozent der User brechen den Kauf auf Grund von fehlenden (oder falschen) Produktinformationen ab. Dabei gelte auch hier: Content is king! Letztlich sei ein Produkt nur so gut, wie seine Beschreibung. Diese – ausführlich, gut recherchiert und mit emotionalem story telling verbunden - sei in Zeiten der Digitalisierung wichtiger als je zuvor, erklärt Neubacher in seinem Vortrag. Gute Produktdaten schaffen Vertrauen. Gute Produktdaten schaffen uniqueness. Beides unverzichtbar, um sich in einem globalisierten, unendlichen, unübersichtlichen Angebot herauszuheben und durchzusetzen – online und offline.
Inspiriert von den Vorträgen der Gastredner planen die GRL-Mitglieder für 2018 einen neuen Arbeitskreis zum Thema „Digitalisierung und Big Data“ zu etablieren. „Wir sehen großes Potenzial bei unseren Kundendaten“, meint GRL-Mitglied Jörg Greimel. Angedacht ist ein Projekt zur spartenübergreifenden Datenauswertung mit Unterstützung der Cognostics AG. „Das wird uns wertvolle Insights liefern – mit einem repräsentativen Querschnitt vom Lebensmittelhandel über Fashion bis zum Bau-Gartenmarktsegment.“
Es bleibt also spannend: Das GRL entwickelt zukunftsweisende Lösungen für den Handel – aus einer völlig neuen Perspektive. Aus erster Hand. Erste Erkenntnisse werden für das nächste GRL-Meeting Ende Februar 2018 erwartet.
2017: Interview mit zwei "Alten Hasen" - Der Handel im Gespräch mit den GRL-Experten Kendziora und Maus
Es war einmal: Im Extra zur 500. Ausgabe von der Fachzeitschrift "Der Handel" begeben sich die Handelsexperten Manfred Maus (OBI-Gründer) und Hans-Jürgen Kendziora auf eine spannende Handels-Zeitreise.
Frühjahrs-Meeting 2017 in St. Wendel - inklusiv der Besichtigung des "Innovative Retail Laboratory"
Ende Februar fand das Frühjahrs-Meeting des GermanRetailLab e.V. in St. Wendel statt. Absolutes Highlight der zweitägigen Veranstaltung war die Besichtigung des „Innovative Retail Laboratory“ in der Zentrale der GLOBUS SB-Warenhaus Holding. Das anwendungsnahe Forschungslabor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) lässt hier die „Zukunft des Handels“ lebendig werden und zeigt wie der Supermarkt 4.0 aussehen könnte.
Intelligente Regale, Einkaufswagen mit Navi und Wursttheken, die auf jeden Fingerzeig reagieren
Dr. Gerrit Kahl nahm die GRL-Mitglieder mit auf einen Ausflug durch Smart Services, Big Data, innovative Multichannel-Strategien und digitale Kundenwelten im SB-Laden der Zukunft. Hier wird mittels RFID-Technologie ein Warenregal zum Müsli-Berater. Durch die Funkchips erkennt das intelligente Regal, welches Müsli herausgenommen wurde und zeigt auf einem Display die entsprechenden Produktinformationen an. Das erleichtert dem Kunden nicht nur den Produkt- und Preisvergleich, sondern kann ihn auch vor allergieauslösenden Inhaltsstoffen warnen.
Für große Begeisterung sorgten die Einkaufswagen mit Navi. Die SmartCarts arbeiten Produkt für Produkt die hochgeladenen Einkaufslisten ab: Sobald der Wagen das entsprechende Produkt scannt, wird es aus der Liste gestrichen. Besonders praktisch – gerade kurz vor Ladenschluss: Die intelligenten Einkaufswagen können Kunden zu den einzelnen Waren leiten und somit auf dem schnellsten Weg durch den Laden navigieren.
Die intelligente Wurst- oder Käsetheke der Zukunft macht zudem Schluss mit dem „Nein, die daneben“. Eingebaute Tiefenkameras erkennen ganz genau, worauf der Kunde da deutet und bieten auf einem Display gleich die zugehörigen Infos über Zutaten oder den passenden Wein an. Dadurch können Fachverkäufer noch bessere Beratung leisten. Die intelligenten Maschinen des „Innovative Retail Laboratory“ lieferten den GRL-Mitgliedern auch neue Impulse für anregende Diskussionen rund um das Thema „Digitalisierung“. Die Ideen fließen in einen neuen Workshop, der sich künftig intensiv mit der Bedeutung für den Einzelhandel beschäftigen wird.
Im Laufe des Meetings wurde Dr. Robert Poschacher, seit 2011 Bereichsverantwortlicher Produktmanagement und Kundenentwicklung bei Alnatura Produktions- und Handels GmbH, als neues Vereinsmitglied im Verein begrüßt. Das GRL umfasst somit aktuell 23 Vollmitglieder und sechs Fördermitglieder.
Impressionen aus dem "Innovative Retail Laboratory" in St. Wendel:
Anlässlich des GRL-Camps auf dem Herbst-Meeting in Berlin Anfang November 2017 führte das "handelsjournal" ein ausführliches Gespräch mit den beteiligten GRL-Experten und Nachwuchsführungskräften. Interviewt wurden die Teilnehmer zur Nachwuchsführungsförderung innerhalb des Vereins sowie zur Zukunft des stationären Einzelhandels.
Unsere Pressemitteilung vom 14.02.2017
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur
Empfehlungen des GermanRetailLab für den deutschen Einzelhandel
Digitaler Wandel, Online-Handel, demografische Veränderungen sowie drohender Fachkräftemangel sind nur einige Faktoren, die den deutschen Einzelhandel zunehmend unter Druck setzen. „Um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, ist mehr notwendig, als nur neue Retail-Konzepte. Auch eine stärkere Fokussierung auf eine positiv gelebte Unternehmenskultur ist zwingend notwendig“, meint Hans-Jürgen Kendziora, ehemaliger Vorstand der real-SB-Warenhausholding und Geschäftsführer von Dehner GmbH & Co. KG und heutiges Vorstandsmitglied des GermanRetailLab e.V. (GRL).
Strategische Ziele und Grundsatzfragen
In einem speziellen Arbeitskreis „Strategie und Grundsatzfragen“ widmen sich Kendziora und seine Kollegen Jörg Greimel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pflanzen Kölle, Dr. Robert Poschacher, Geschäftsbereichsleiter Alnatura, sowie Rolf Karges, Vorstand der W-E-G Stiftung, auf Führungsebene strategischen Aufgaben und Grundsätzen (wie zum Beispiel „Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit“). Zum Thema „Positive Unternehmenskultur als Basis des Erfolges“ haben die Experten nun einige Empfehlungen herausgearbeitet, die speziell für Handelsunternehmen von Nutzen sein können.
Kernfaktoren für eine positive Unternehmenskultur
Dafür haben die erfahrenen Manager sieben Kernfaktoren bestimmt, an denen man Unternehmenskultur spüren und erkennen kann:
1. die Verantwortung,
2. das Verhalten,
3. der Entscheidungsprozess,
4. die Prioritätensetzung,
5. die Informationskultur,
6. die Integrationsfähigkeit sowie
7. die Konflikt- und Kritikfähigkeit.
Verantwortung, Verhalten, Entscheidung – die Basis
Gerade wenn es um erfolgreiche Führung und Zusammenarbeit geht, gilt es einige Grundsätze zu beachten. „Wichtig ist, zu erkennen, dass in ‚Verantwortung‘ das Wort ‚Antwort‘ steckt“, so Dr. Robert Poschacher. Das bedeutet, dass ein Unternehmen jederzeit in der Lage sein muss, seinen Kunden, Mitarbeitern und Partnern Antworten auf wesentliche Fragen zu geben und eine aktive Mitgestaltung möglich macht. Für das Verhalten von Menschen im Allgemeinen und Führungskräften im Besonderen sind Glaubwürdigkeit und Vertrauen wesentliche kulturelle Einflussfaktoren. „Ohne diese beiden Faktoren gibt es schlichtweg keine Kultur“, wie Jörg Greimel es auf den Punkt bringt. Glaubwürdigkeit, die Übereinstimmung von Verhalten und Gesprochenem, sei wesentlich für die positive Wahrnehmung eines Unternehmens, so Greimel weiter. In Bezug auf Entscheidungen in einer gelebten Unternehmenskultur ist es wichtig, dass diese partizipativ getroffen werden; also unter Einbindung jener, die in der Sache kompetent sind, sowie derjenigen, die von der Folge der Entscheidung betroffen sind. Zu vermeiden gilt es, dass überhaupt keine Entscheidungen getroffen werden. „Besser die zweitbeste Entscheidung treffen, als keine Entscheidung treffen“, betont GRL-Vorstandsmitglied Rolf Karges. Die richtigen Dinge im Rahmen einer Priorisierung zu erledigen, ist ein ebenso notwendiger Baustein.
Unternehmenskultur und Identifikation
Die Unternehmenskultur ist wesentlich für die Identifikation mit einem Unternehmen – für alle Stakeholder. „Wir müssen daher an einer positiven Kultur arbeiten, die jeden Einzelnen, sei es Kunden oder Mitarbeiter, ernst nimmt und wertschätzt“, so Hans-Jürgen Kendziora. Auch bei der Suche nach passenden Mitarbeitern erweisen sich die Werte eines Unternehmens als immer wichtiger. Gerade für Mitarbeiter wichtig: Konkret, schnell, offen, glaubwürdig, wahrhaftig und regelmäßig informiert zu werden. Neben einer offenen Informationskultur sind Integrationsfähigkeit, sowie die Konflikt- und Kritikfähigkeit für die Experten des GRL wichtige Säulen der Unternehmenskultur. Wesentlich ist es, dass die Unternehmenskultur unterschiedliche Meinungen akzeptiert und dass um die beste Lösung gerungen wird – für alle. Dabei sollten immer Fakten von Meinungen getrennt werden, empfehlen die Experten des GRL. Das erleichtert den täglichen Umgang und sorgt für ein respektvolles Miteinander im Unternehmen.
2016: Neue Impulse für den Handel
Update vom Herbst-Meeting 2016 in Berlin
Anfang November trafen sich die Mitglieder des GermanRetailLab zum Herbst-Meeting in Berlin. Mit den Folgen des digitalen Wandels und innovativen Retail-Konzepten standen zwei drängende Zukunftsthemen der Branche im Mittelpunkt des Treffens. U.a. auch im Impulsvortrag von Dr. Birte Gall, Gründerin der Berlin School of Digital Business (BSDB), wurde deutlich: Um den digitalen Wandel aktiv zu gestalten ist eine neue Unternehmens- und Führungskultur notwendig. Dazu gehört der Aufbau von unternehmensübergreifenden Netzwerken ebenso wie der Einsatz digitaler Technologien. Die Experten des GRL sind überzeugt: Eine transparente Informationskultur ist dabei von größter Bedeutung. Technologisches Know-how wird in allen Geschäftsbereichen immer wichtiger. Denn: Der stationäre Einzelhandel unterliegt nicht nur einem immer schärfer werdenden Wettbewerb um Kunden, sondern auch um Nachwuchskräfte.
Um den Nachwuchs ging es auch im parallel laufenden Camp: Zum Kick-Off trafen sich Nachwuchsführungskräfte aus den assoziierten Unternehmen, um den diesjährigen Camp-Projektauftrag in Angriff zu nehmen. Diesmal geht es darum, Praxis-Lösungen zu finden, um die Frequenz zu erhöhen und neue Kunden zu generieren. Ebenfalls auf großes Interesse unter den Mitgliedern sind die Gast-Beiträge von zwei Start-ups der BSDB gestoßen, die ihre erfolgreichen digitalen Geschäftsmodelle vorstellten, die auch dem stationären Handel entscheidende Marktvorteile sichern können.
Das nächste Treffen ist für Ende Februar 2017 geplant: Neben ersten Erkenntnissen aus dem Camp erwartet die Mitglieder unter anderem ein Besuch des Innovative Retail Laboratory (IRL), der wieder einen Einblick in das „Einkaufen von Morgen“ gewährt.
Die Mitglieder des GermanRetailLab treffen sich in regelmäßigen Abständen, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Handelsbranche auszutauschen. Besonders im Vordergrund steht die Förderung talentierter Nachwuchskräfte für die Einzelhandelsbranche. Das Herbstmeeting fand am 08. und am 09. November in Berlin statt.
Frühjahrs-Meeting 2016: Ergebnisreicher Erfahrungsaustausch in Frankfurt
Auf dem Frühjahrs-Meeting Ende Februar in Frankfurt standen erneut wichtige Zukunftsthemen des Handels auf dem Programm. So haben diesmal interessante Kurzvorträge dem Auditorium neue Impulse für anregende Diskussionen gegeben, die auch in den vier GRL-Arbeitskreisen weitergeführt werden: Frau Schmidt-Willaker von der GfK (GRL-Fördermitglied seit Gründung) hat einen spannenden Vortrag zum Thema „Consumer´s Connectivity und die Auswirkungen auf den Handel“ gehalten und Herr Dr. Kahl hat das „Innovative Retail Laboratory“ vorgestellt, ein anwendungsnahes Forschungslabor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), das in der Zentrale der GLOBUS SB-Warenhaus Holding in St. Wendel eingerichtet ist und einen Einblick in das „Einkaufen von Morgen“ gewährt.
Zudem wurde auf dem ersten General-Meeting Jörg Greimel, Geschäftsführer Pflanzen Kölle Gartencenter GmbH & Co. KG, als neues Vereinsmitglied aufgenommen. Das GRL umfasst somit aktuell 24 Vollmitglieder und sechs Fördermitglieder. Darüber hinaus beschloss die Vollversammlung die Erweiterung des Vorstandes auf fünf Mitglieder und freut sich mit Dr. Alexander Frech, Senior Vice President der Österreichischen Post AG, einen weiteren hochkarätigen Handelsexperten im Vorstand zu begrüßen.
Anfang November findet das nächste GRL-Camp statt, ein Workshop für talentierte Nachwuchskräfte, welche die einmalige Chance erhalten, sich hautnah von den Größen der Branche inspirieren zu lassen und von deren Erfahrung zu lernen. Die GRL-Arbeitskreise formulieren auf Basis ihrer Erkenntnisse Projektaufträge für das diesjährige GRL-Camp, das sich diesmal mit den Themenfeldern „Mobile Retail Solutions“ und „Ausbau von Kanalvielfalt“ sowie „Cross-Selling“ beschäftigen soll. Die Camp-Ergebnisse der Nachwuchsführungskräfte werden wie immer auf dem zweiten General-Meeting des GRL am 09. und 10. November 2016 in Berlin präsentiert. Zudem steht der Besuch von innovativen Retail-Konzepten auf dem Programm.
Erfahren Sie mehr in unserer aktuellen Pressemitteilung:
Unsere Pressemitteilung vom 16. Dezember 2015
GRL-Thinktank gründet 2016 neuen Arbeitskreis
Neuer Arbeitskreis „Strategie und Grundsatzfragen“ des GermanRetailLab bündelt 200 Jahre Handelserfahrung
Das GermanRetailLab, der 2014 von namhaften Managern des deutschen Handels gegründete Thinktank, beschloss auf dem General-Meeting im November die Gründung eines neuen Arbeitskreises „Strategie und Grundsatzfragen“. Die Runde ausgewiesener Handelsexperten bündelt über 200 Jahre an Handelserfahrung und widmet sich den Schlüsselthemen auf der Führungsebene des deutschen Einzelhandels. Der Arbeitskreis fungiert als wichtige strategische Ergänzung der drei operativen Arbeitskreise, die sich bereits seit Sommer 2015 intensiv mit den wichtigen Zukunftsthemen Omni-/ Multichannel, Frequenzerhöhung und Kundenmanagementsysteme (CRM) befassen.Das GermanRetailLab (GRL) hat sich mit seiner Gründung die Aufgabe gestellt, die wichtigen, manchmal auch brennenden Zukunftsthemen für den deutschen Handel zu identifizieren und mit bedarfsgerechten, praxisorientierten Lösungen auf die aktuellen Problemstellungen zu reagieren. Bereits im Sommer 2015 wurden hierfür drei operative Arbeitskreise als neue Instrumente eingeführt, die einen noch engeren und intensiveren fachlichen Austausch zwischen den GRL-Mitgliedern und jungen Nachwuchsführungskräften sowie High Potentials der Partnerunternehmen ermöglichen.
Zukunftsthemen des Handels
Auf dem zweiten General-Meeting im November wurden nun die ersten Ergebnisse der operativen Arbeitskreise zu den Themen Omni-/Multichannel (inklusive Mobile Strategien) und Kundenmanagementsysteme (CRM) präsentiert. Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit in mehreren innovativen Ideen- und Impuls-Workshops beschloss die Mitgliederversammlung die Arbeitskreise auch langfristig mit der Entwicklung von Methoden und Modellen für diese Kernthemen des GRL zu betreuen. Gleichzeitig wurde im intensiven Diskurs der 15 versammelten Handelsexperten – darunter u.a. Prof. Dr. Utho Creusen, ehemaliger Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding, der Vorstandsvorsitzende der Adler Modemärkte Lothar Schäfer, Dr. Alexander Frech, Senior Vice President der Österreichischen Post AG, sowie Dr. Wolfgang Link, Präsident Toys ‚R‘ Us Europe – auch offenbar, dass eine strategische Ergänzung der operativen Arbeitskreise sinnvoll und notwendig ist.
Geballte Handelskompetenz
Daher gründet das GermanRetailLab 2016 einen neuen Arbeitskreis „Strategie und Grundsatzfragen“. Dieser wird im Gegensatz zu den übrigen Arbeitskreisen nur aus GRL-Mitgliedern bestehen und widmet sich auf Führungsebene strategischen Aufgaben und Grundsätzen (wie z.B. „Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit“ und „Positive Unternehmenskultur als Basis des Erfolges“). Unter der Leitung der Vorstandsmitglieder Hans-Jürgen Kendziora und Rolf Karges versammelt der neue Arbeitskreis die geballte Kompetenz des GRL mit über 200 Jahren Handelserfahrung. Weitere Mitwirkende bisher sind: OBI-Gründer Prof. Manfred Maus, Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des BHB-Handelsverbandes, und Prof. Dr. Marc Knoppe, Vorstandsvorsitzender des European Institute of Management AG (EuWiM AG) und Professor für Internationales Handelsmanagement.
Strategische Ziele
Die Branchenexperten verfolgen damit in erster Linie die grundsätzlichen Ziele des GermanRetailLab: „Durch die enge Zusammenarbeit in einem neuen Arbeitskreis wollen wir gezielte strategische Ansätze für einen zukunftsweisenden Umgang mit den aktuellen Veränderungen im deutschen Handel entwickeln. Das betrifft auch grundsätzliche Fragen wie Führungsqualität und Unternehmenskultur“, erläutert Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Kendziora. „Letztlich ist unser strategischer Arbeitskreis auch ein Instrument der Imagepflege für den deutschen Handel“, so der Leiter des Arbeitskreises. Wie für das GRL im Allgemeinen stehen auch hier Konzepte für eine innovative und zugleich nachhaltige Förderung und Entwicklung von Führungskräften im Fokus.
Auf dem zweiten jährlichen „General-Meeting“ des GermanRetailLab e.V. am 11. und 12. November 2015 standen die im Sommer 2015 gegründeten operativen Arbeitskreise mit den Themen „Omni-/Multichannel“ und „Frequenzerhöhung“ im Mittelpunkt. Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit und der Präsentation der zukunftsweisenden Ergebnisse, beschlossen die GRL-Mitglieder, die Arbeitskreise langfristig mit der Entwicklung der Kernthemen des GRL zu betreuen. Darüber hinaus wurde für das kommende Jahr die Gründung eines weiteren Arbeitskreises „Strategie und Grundsatzfragen“ beschlossen, der von den beiden Vorstandsmitgliedern Hans-Jürgen Kendziora und Rolf Karges geleitet wird.
Ein weiteres Veranstaltungshighlight war die Präsentation der Projektaufgabe des diesjährigen GRL-Camps. Die sechs jungen Nachwuchsführungskräfte aus den Unternehmen Schuh 2000/ANWR Schuh GmbH, Österreichische Post AG, ADLER Modemärkte AG und NKD Services GmbH stellten dem hochkarätigen Publikum ihre Analysen und Konzepte zum Thema „Customer Journey“ sowie praxisnahe Ansätze zur bedarfsgerechten Umsetzung in den beteiligten Unternehmen vor. Die High Potentials zeigten übereinstimmend, dass zielgerichtete Innovation im Handel Mut zur Veränderung braucht und den Willen, die Herausforderungen der digitalen Revolution anzunehmen, um Kunden langfristig zu binden.
Die bisherigen Ergebnisse der 2015 neu gegründeten Arbeitskreise wie des diesjährigen GRL-Camps weisen den Weg für das kommende Jahr: Die intensive Zusammenarbeit von Nachwuchsführungskräften und den erfahrenen Handelsexperten des GRL identifiziert aktuelle Herausforderungen und formuliert unmittelbar praxisnahe und umsetzbare Lösungsansätze für den Einzelhandel 2.0.
Operative und strategische Intensivierung der fachlichen Zusammenarbeit
Seit Sommer 2015 treffen sich die Mitglieder des GermanRetailLab e.V. in drei speziellen Arbeitskreisen, die sich ausführlich mit den operativen Zukunftsthemen des GRL befassen. In Ergänzung zu den sog. „General-Meetings“, die zwei Mal im Jahr stattfinden (meist im Frühjahr und Herbst), wird durch die regelmäßigen Treffen der operativen Arbeitskreise der fachliche Austausch noch weiter intensiviert. Die Workshops widmen sich den aktuellen Kernthemen des GRL: Omni-/Multichannel inkl. Mobile Strategie, Frequenzerhöhung und Customer Relationship Management (CRM). Zu den Aufgaben dieser neuen Institution des Vereins zählt darüber hinaus die Entwicklung neuer Aufgaben, die in den GRL-Camps von den teilnehmenden Nachwuchsführungskräften bearbeitet werden sollen. Ein weiteres Novum: Die Arbeitskreise sind offen strukturiert und bestehen aus GRL-Mitgliedern, die als Mentoren fungieren, sowie Fachleuten und Nachwuchsführungskräften der Partnerunternehmen des GRL. 2016 wird ein weiterer Arbeitskreis für besondere strategische Aufgaben gegründet, der von den beiden Vorstandsmitgliedern Hans-Jürgen Kendziora und Rolf Karges geleitet wird.
Gut ein Jahr nach Gründung des GermanRetailLab e.V. trafen sich die Mitglieder Anfang Juni 2015 im Hamburger Traditionshotel Louis C. Jacob, um die neuen Weichen für die GRL-Arbeit zu stellen. Neben dem Kurzvortrag „Hollywood meets Consumer - auf der Jagd nach dem hybriden Kunden“ von Warner Bros.-Manager Karsten Vogt, diskutierte der Kreis, was der Handel von der Medienbranche lernen könnte und welche Innovationen künftig ein Handelsunternehmen haben müsste.
Man einigte sich auf vier Themen, die nun in Arbeitsgruppen intensiv weiterentwickelt werden sollen: Omni-/Multichannel, Frequenzerhöhung, Mobile Strategie und CRM. Die vier Arbeitsgruppen werden nicht nur aus GRL-Mitglieder bestehen, sondern sollen durch entsprechende Fachleute und High Potentials aus den (beteiligten) Unternehmen ergänzt werden. Damit soll der Erfahrungsaustausch innerhalb des GRL-Kreises zunehmend intensiviert werden und auch eine konstante Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit der für das GRL wichtigen Zukunftsthemen gewährleistet sein. Erste Ergebnisse sollen auf dem nächsten Treffen präsentiert werden, das Mitte November stattfinden wird.
Unsere Pressemitteilung vom 04. März 2015
Die Bilanz des erst vor acht Monaten gegründeten Handels-Thinktanks GemanRetailLab e.V. kann sich sehen lassen: Der Verein konnte die Zahl seiner Mitglieder 2014 um rund die Hälfte steigern, das erste Nachwuchs-Camp produzierte bereits spannende Ergebnisse – „und in drei Unternehmen werden die Impulse aus der gemeinsamen Arbeit unserer gestandenen Handelsmanager und ambitionierten High Potentials bereits in diesem Jahr in konkreten Projekten umgesetzt“, resümierte der Vorstandsvorsitzende Thomas Vogler nach der Jahreshauptversammlung auf Schloss Reichenschwand zufrieden.
Mit dem GermanRetailLab (GRL) entstand auf Initiative von rund einem Dutzend renommierter Handelsexperten im vergangenen Jahr ein Thinktank, der die Förderung des Einzelhandels und seines Images sowie die Entwicklung strategischer Antworten auf die drängenden Zukunftsthemen der Branche zum Ziel hat. Im Zentrum seiner Aktivitäten steht die Förderung von Nachwuchsführungskräften – und das Angebot, die Expertise erfahrener Handelsmanager für deren Entwicklung zu nutzen. Dazu wurden Anfang Januar erstmals zehn High Potentials zum ersten GermanRetailLab Camp eingeladen. Dort setzten sie sich zwei Tage lang intensiv mit Themenaufträgen auseinander, die ihre Mentoren zuvor für sie erarbeitet hatten.
Imagepflege ist Branchenaufgabe
Die Ergebnisse präsentierten sie dieser Tage auf der Jahreshauptversammlung des mittlerweile auf 26 Mitglieder angewachsenen Gremiums: Strategievorschläge für einen konstruktiven Umgang mit den laufenden Veränderungen im Handel sowie die Chancen, die der Handel durch einen proaktiven Umgang mit Diversity gewinnen kann. „Es zeigte sich: Wir sind hier im Hinblick auf Strukturen und die Qualität der Führung ebenso gefordert wie in puncto Imagepflege. Letzteres kann zwar nur unternehmensübergreifend gelöst werden – aber auch dazu liefert das GRL die perfekte Ausgangsbasis“, sagt Thorsten Schmitz, Geschäftsführer Vertrieb der Rudolf Wöhrl AG und ebenfalls im GRL-Vorstand. Die Rudolf Wöhrl AG gehört, neben NKD und Adler, auch zu den Unternehmen, welche die Camp-Arbeit ihrer Talente bis zum Herbst in konkreten Projekten umsetzen wollen.
"Who is Who" des Handels wächst
Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Versammlung war – neben der Diskussion weiterer Maßnahmen zur Stärkung des Handels – auch die Aufnahme von neun weiteren Mitgliedern. Dazu gehörten unter anderem der NKD-CEO Frank Beeck, der frühere ALDI-Geschäftsführer Dieter Brandes, der Vorstandsvorsitzende der Adler Modemärkte, Lothar Schäfer, Poco-Domäne Gründer Peter Pohlmann sowie Dr. Wolfgang Link, President Toys ‚R‘ Us Europe. Sie werden an der Seite von prominenten GRL-Mitgliedern der ersten Stunde, darunter OBI-Gründer Prof. Manfred Maus oder der ehemalige Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding, Prof. Dr. Utho Creusen, in diesem Jahr vor allem Innovationsthemen im Handel adressieren. Das nächste Treffen des GermanRetailLab dazu ist für die Jahresmitte angesetzt; die nächsten Camps werden an je zwei Tagen im Juli und November stattfinden.
Knapp 25 Handelsexperten trafen sich am 11. und 12. November 2014 zur Auftaktveranstaltung des GermanRetailLab. Im Fokus stand dabei das Thema „Neue Anforderungen an die Führung von Handelsunternehmen/ Sozial-ethisches Verhalten für alle“, das im Gründungsjahr von den Mitgliedern ausgewählt wurde. Gespannt verfolgten die Teilnehmer dem Vortrag des renommierten Handels- und Personal-Experten Prof. Dr. Utho Creusen (ebenfalls Gründungsmitglied), der u.a. wichtige Impulse für den nachfolgenden „Open Space“-Teil gab. In Kleingruppen wurden dort Projektaufgaben für das kommende GRL-Camp erarbeitet bzw. festgelegt. Ende Januar 2015 werden diese Projektaufgaben zu den Themen „Wandel erkennen“ und „Neue Generation/Diversitiy“ im ersten GRL-Camp von ausgewählten High Potentials weiter ausgearbeitet. Die Präsentation der Ergebnisse des Camps wird von den GRL-Mitgliedern bereits mit Spannung erwartet – und ist für Ende Februar 2015 geplant.
Unsere Pressemitteilung vom 21. Mai 2014
Reichenschwand – Wenn gestandene Handelsmanager, wie der ehemalige OBI-Chef Prof. h.c. Manfred Maus, der frühere Geschäftsführer von Dehner und real, Hans-Jürgen Kendziora und Dr. Bernd Vogt, dessen Name eng mit der Expansion des OTTO Konzerns verbunden ist, mit rund einem Dutzend weiterer Handelsexperten in einem kleinen fränkischen Wasserschloss in Klausur gehen, horcht die deutsche Handelslandschaft auf. Und das zu Recht: Anfang dieser Woche gründete eine bemerkenswerte Riege gestandener Handelsmanager auf Schloss Reichenschwand das GermanRetailLab. Der als Verein konstituierte Bund hat die deutschland- und europaweite Förderung des Einzelhandels, die Verbesserung seines Images sowie die Entwicklung von Antworten auf die drängenden Zukunftsthemen der Branche zum Ziel.
Impulsgeber für den Handel der Zukunft
Das GermanRetailLab (GRL) will eine Kombination aus Management-Strategie und Impulsgeber bei der Personalentwicklung für Nachwuchsführungskräfte sein. Besonders wichtig ist den Gründungsmitgliedern der Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den erfahrenen Managern und Unternehmenslenkern mit den Handelsexperten von morgen: Gelebte Praxis statt graue Theorie bestimmt die Inhalte der gemeinsamen Arbeit. Auf der Gründungsversammlung des jungen Thinktanks, die Anfang dieser Woche auf Schloss Reichenschwand bei Nürnberg stattfand, wurde der hochkarätige Vorstand gewählt: Darin Dehner- und real-Manager Hans-Jürgen Kendziora, der ehemalige Personalentwickler der Karstadt AG, Rolf Karges, der Geschäftsführer der WÖHRL Akademie, Dr. Sebastian Gradinger, sowie WÖHRL Geschäftsführer Thorsten Schmitz. Den Vorsitz übernahm der Experte für Handelsmanagement Prof. Dr. Thomas Vogler.
Führungskonzepte erarbeiten – Erfahrung teilen
Im Moment zählt die Institution ein gutes Dutzend Mitglieder, die einen prominenten Ausschnitt aus dem Who-is-Who der deutschen Handels- und Personalentwicklungslandschaft bilden. Die Handelsexperten erhoffen sich aus ihrer Zusammenarbeit „starke Impulse für interne Problemstellungen, aber auch Know-how-Entwicklung und mediale Aufmerksamkeit als aktiver Zukunftsgestalter“, so Hans-Jürgen Kendziora für den Vorstand des GRL. Bereits im November trifft sich der GRL e.V. zur nächsten Veranstaltung auf Schloss Reichenschwand. Im Fokus des Meetings steht dann das Thema „Führung“, welches bereits im Vorfeld der Gründung festgelegt und von den Experten in Kleingruppen erarbeitet wurde. Um die inhaltliche Arbeit des Vereins weiter voranzutreiben, wird sich die prominente Runde auch mit der Ausgestaltung des ersten GRL-Camps befassen: Einer Veranstaltung für talentierte Nachwuchskräfte, welche die einmalige Chance erhalten, sich hautnah von den ganz Großen der Branche inspirieren zu lassen und von deren Erfahrung zu lernen. Das erste Camp soll bereits im Januar 2015 stattfinden. „Genau hier findet die inhaltliche Arbeit statt: Die erfahrenen Experten geben den Anstoß und der Nachwuchs sucht nach den Lösungen“, betont der renommierte Handelsexperte Prof. Dr. Utho Creusen, der auch zu den GRL-Mitgliedern der ersten Stunde gehört. „Wir sind sehr gespannt auf die ersten Präsentationen und den Wissensvorsprung, den unsere Young Professionals dank dieser bisher einmaligen Initiative gewinnen.“